Ich habe sie schon immer geliebt. Die ewig besserwissenden, neuheitenanpreisenden Computerverkäufer. Als es vor einigen Jahren damit losging, daß man wie nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen nach einem Notebook mit Diskettenlaufwerk suchen mußte, wurde ich stets von ihnen belächelt. Wozu braucht man denn noch ein Diskettenlaufwerk, so ein Schwachsinn... das ist ja nur was für Nostalgiker, für die ewig Gestrigen, die sich stur jeder Neuerung verschließen. Kein Mensch braucht heutzutage im Zeitalter von CDs, DVDs und bootbaren USB-Sticks mehr ein Diskettenlaufwerk! Und wenn man unbedingt will, kann man sich doch ein externes kaufen, das über USB angeschlossen wird, nicht wahr?
Selbst Festrechner kriegt man kaum noch mit Diskettenlaufwerk. Dafür haben aber immer mehr Rechner SATA-Festplatten oder darf's gleich noch ein RAID sein? Die dazugehörigen Treiber werden meistens nicht auf Windows-Installations-CDs mitgeliefert. SATA-Festplatten sind auch was echt modernes. Wer heutzutage noch IDE... naja, lassen wir das. Für die fehlenden Treiber gibt es eine einfache Lösung. Ganz zu Beginn der Installation von Windows drückt man F6, dann wenn der Dialog erscheint: "Zur Installation eines SCSI-/RAID-Treibers eines Drittanbieters F6 drücken" (Press F6 if you need to install a third-party SCSI or RAID driver)
Und wo kriegen wir den Treiber dann her, wenn wir brav F6 gedrückt haben? Von Diskette natürlich... tja, folks, da führt kein wirklich einfacher Weg dran vorbei!
Erstmals konfrontiert wurde ich mit diesem Problem, als ich das RAID-0-System meines Mannes (Männer lieben ja Neuerungen *gg*) "geerbt" habe. Hätte ich nicht meinen Mann, hätte ich wohl immer noch meine Uralt-Rechner. Hey, RAID, was ganz was tolles. Ich weiß nicht mehr, was mich damals geritten hat... weil ein Diskettenlaufwerk hatte ich ja. Ich wollte testen, ob man das ganze denn auch irgendwie ohne Diskettenlaufwerk machen kann... Es gelang mir schließlich und ich dachte, es "raus" zu haben. Meine Versuche von damals mit dem Promise FastTrak 376 Controller habe ich hier dokumentiert: Raid-Controller in Windows-XP-Installations-CD einbinden.
Lästig an dieser Methode ist allerdings, daß es ohne unbeaufsichtigte Installation von Windows XP nicht geht, man also unbedingt eine winnt.sif-Datei mit den entsprechenden Parametern benötigt.
Weil mich das störte, habe ich auch Pyrons Methode (Treiber direkt von der Installations-CD) ausprobiert. Hier wird keine winnt.sif mehr benötigt und man merkt eigentlich keinen Unterschied zu einer normalen Installation. Sehr interessant ist hierzu auch der Original-Forumsbeitrag zu Pyrons Methode. Dies hat mir sehr gut gefallen. Ich war einige Jahre lang zufrieden.
Bis, tja, bis mein Mann wieder mit einem neuen "Spielzeug" ankam... Ein süßes nettes Teil: Ein gebrauchter IBM ThinkPad X60 1709-47U. Die 40 GB Festplatte waren allerdings recht schnell zu klein... Also mußte eine neue Disk mit 100 GB Kapazität her... Ich denke Ihr ahnt, was da jetzt kommen wird... wie zur Hölle soll man ohne CD-Laufwerk eine neue Festplatte, die ja keine IBM-Recovery-Partition hat, installieren?
Lange Rede, kurzer Sinn: Am streßfreisten geht das mit einem externen USB-CD-Laufwerk. Ich habe zwar schon gehört, daß einige Leute Probleme hatten, ihre Rechner von externen Laufwerken zu starten, dieses Problem hatten wir aber wenigstens nicht, zumindestens nicht mit dem Plextor PX-608CU DVD-Laufwerk...
Spaßeshalber hab ich das gleiche mal mit meinem uralten Freecom Classic CD-RW 4-4-6 ausprobiert, immerhin hat der 6fache Lesegeschwindigkeit und einen USB-Anschluß herkömmlicher Art... Beim Start greift der X60 scheinbar auf's CD-Laufwerk zu, aber er kann hiervon nicht booten.
Fazit: Es gibt also externe CD-Laufwerke, von denen man booten kann und andere, mit denen das wiederum nicht funktioniert.
Kostensparend, ganz bestimmt aber nicht nervenschonend und auf jeden Fall überaus zeitaufwendig gestaltet sich die Herausforderung für den neugierigen Administrator-Anwärter...
Da war doch noch was mit Installation über Netzwerk...: Mein erster RIS-Server oder doch Windows-Bereitstellungdienst