British Aerospace Hawk

Hawk
Hawk T. Mk 1 des No. 100 Squadron der Britischen Luftwaffe in Hradec Kralove am 01.09.2002.
 Datenblätter:     Hawk T. Mk 1  |  Hawk 100  |  Hawk 200

Beschreibung

Die Hawk ist ein zweisitziger Jettrainer, der sowohl für Angriffs- als auch für Luftverteidigungseinsätze geeignet ist. Die Hawk 200 ist der daraus entwickelte Einsitzer.


 Flügel:Freitragender Tiefdecker mit nach hinten gepfeilten Flügeln, nach außen hin verjüngt und mit abgerundeten Spitzen. Hawk 100 und 200 mit Waffenträgern an den Flügelspitzen.
 Triebwerk:Ein Triebwerk im Rumpf; zwei halbkreisförmige Lufteinlässe entlang des Rumpfes vor den Flügelwurzeln; ein Auslaß.
 Rumpf:Keulenförmig, nach vorne und hinten verjüngt. Kabine mit zwei Sitzen hintereinander, der hintere höher als der vordere; die Hawk 200 ist ein Einsitzer.
 Schwanz:hoch angesetzte Höhenleitwerke in negativer V-Stellung, Seitenleitwerk verjüngt mit abgerundeter Spitze. Zwei Bauchfinnen.

Geschichte

1970 gab die RAF ihre Anforderungen an einen neuen Strahltrainer bekannt, der die alten Trainer BAC Jet Provost, Hawker Siddeley Gnat und Hunter ablösen sollte, nachdem in den 60er Jahren der Jaguar als Nachfolgemodell im Gespräch war, dieser sich jedoch als Schulflugzeug als zu schwer und zu teuer herausgestellt hatte.
BAC und Hawker Siddeley konkurrierten um diesen Auftrag, den Zuschlag erhielt schließlich Hawker Siddeley (ab 1977 zu BAe) im Oktober 1971. Am 2. März 1972 wurde der Bau von 176 Hawk für die RAF beschlossen. Das Vorserienmodell HS 1182 mit der Nummer XX154 machte seinen Erstflug am 21. August 1974, es gab keine Prototypen, alle Erprobungen wurden mit den ersten fünf Vorserienmaschinen durchgeführt.
Ab November 1976 erfolgte die Auslieferung an die Britische Luftwaffe als Fortgeschrittenen-Trainer und für die Waffenausbildung; seit 1980 wurde auch die Kunstflugstaffel Red Arrows mit BAe Hawk ausgerüstet; in 165.000 Flugstunden bis 1982 ging nur eine Maschine verloren (Kollision mit einem Schiffsmast); dies macht die Hawk zum bis dahin sichersten Militärflugzeug weltweit.

Versionen

BAe Hawk T. Mk 1     Datenblatt
Zweisitziger Trainer der RAF, mit dem Rolls-Royce/Turboméca RT.172-06-11 Adour 151-01 Triebwerk ohne Nachbrenner mit 23,1 kN (5.200 lb) Schub. Die Flugzeuge der Kunstflugstaffel Red Arrows haben als Triebwerk das Adour 151-02. Zwei Unterflügelträger, Rumpfpylon mit Kanonenbehälter für 30-mm-Kanone Aden Mk 4 mit 120 Schuß.
Auslieferung an die RAF von November 1976 bis März 1982.

BAe Hawk T. Mk 1A
Im Januar 1983 wurde beschlossen, die inneren Flächenträger (u.a. von Flugzeugen der Red Arrows) für AIM-9L Sidewinder-Raketen auszurüsten und die beiden bisher ungenutzen äußeren Unterflügelträger zu aktivieren. Letzeres wurde ab 1989 realisiert.

BAe Hawk T. Mk 1W (andere Bezeichnung BAe Hawk T. Mk 1FTS)
Nach der Aktivierung der zusätzlichen Flächenträger wurden wenige Hawk außerdem dafür ausgerüstet, an zwei Unterflügelträgern Zusatzbehälter zu tragen (nicht jedoch am Rumpfpylon).

BAe Hawk 50
Exportversion mit Triebwerk Rolls-Royce/Turboméca Adour 851 (23,1 kN bzw. 5.200 lb), vier Unterflügelträgern, verbesserter Reichweite und Waffenzuladung; verbessertes Cockpit.
Kunden: Finnland (Mk 51 und 51A), Indonesien (Mk 53), Kenia (Mk 52).

Boeing/BAe T-45A/C Goshawk
US-Navy-Version der Hawk, gemeinsam mit McDonnell Douglas (jetzt Boeing) entwickelt.
Triebwerk Rolls-Royce/Turboméca F405-RR-401; angepaßt zur Landung auf Flugzeugträgern.

BAe Hawk 60
Weiterentwicklung der Exportversion BAe Hawk 50 mit Triebwerk Rolls-Royce/Turboméca Adour 861 (25,4 kN bzw. 5.700 lb).
Kunden: Abu Dhabi (Mks 63 und 63C), Dubai (Mk 61), Süd-Korea (Mk 67, mit längerer Nase), Kuwait (Mk 64), Saudi-Arabien (Mks 65 und 65A), Schweiz (Mk 66), Zimbabwe (Mks 60 und 60A).

BAe Hawk 100     Datenblatt
Angriffsversion der Hawk 60 mit veränderten Tragflächen ("combat wing"): Flügelvorderkante weiter herabgezogen (zur Verbesserung des Auftriebs und der Manövrierfähigkeit bei Mach 0,3 bis 0,7), breitere Landeklappen, zusätzliche, manuell zuschaltbare "Kampfklappen", Zusatzwaffenträger an den Tragflächenspitzen.
Triebwerk Rolls-Royce/Turboméca Adour Mk 871.
Veränderte Nase mit Ferranti Laserentfernungsmesser und Marconi FLIR.
Verbesserte Avionik (z.B. RWR), neues Cockpitdesign mit HOTAS und HUD.
Schmalere Höhenleitwerke, davor zusätzliche kleine Leitwerke.
Kunden: Abu Dhabi (Mk 102 mit Sidewinder an den Tragflächenspitzen, RWR und Laser in der Nase), Australien (Mk 127), Kanada (Mk 155/CT-155), Indonesien (Mk 109), Malaysia (Mk 108 mit Sidewinder an den Tragflächenspitzen, RWR und Laser in der Nase), Oman (Mk 103 mit Sidewinder an den Tragflächenspitzen, RWR und Laserentfernungsmesser in der Nase).

BAe Hawk LIFT
Version des Hawk 100. LIFT steht für "Lead-in fighter trainer".
Kunden: Südafrika.

BAe Hawk 200     Datenblatt
Einsitzige Kampfflugzeugversion.
Kunden: Indonesien (Mk 209), Malaysia (Mk 208), Oman (Mk 203 mit RWR und Austattung zur Luft-Luft-Betankung).